Augmented Craft

Konzeption einer Augmented Reality App für Ofen-Handwerksbetriebe.

Thema der Bachelorarbeit

Entwicklung eines Konzepts zur Umsetzung einer Augmented Reality App für Ofen-Handwerksbetriebe.

 

Thesis als PDF

Einzelheiten

Abstract

Hier werden die wichtigsten Inhalte der Bachelorarbeit kurz vorgestellt.

Kurzfassung

In der Bachelorarbeit wird das Ziel verfolgt, ein Konzept zur Umsetzung einer Augmented-Reality-App (AR-App) für Ofen-Handwerksbetriebe zu entwickeln. Die meisten Betriebe wissen von den bereits existierenden AR-Apps auf dem Markt, nutzen diese jedoch nicht. Daher werden in dieser Studienarbeit die Gründe für diesen Umstand untersucht und im Anschluss wird ein erstes Konzept für einen geeigneten Aufbau einer AR-App für Ofen-Handwerksbetriebe entwickelt. Die empirische Arbeit stützt sich bei der Erhebung der Daten und der anschließenden Entwicklung des Konzeptes auf die Ergebnisse eines Fragebogens, von Experteninterviews und Prototyp-Tests. Das Ergebnis ist das Konzept einer AR-App, die ohne vorherigen Aufwand einsetzbar ist. Mit einer schlichten Filterstruktur, die viel Platz auf dem Display lässt, sollen möglichst real wirkende Objekte in den Raum projiziert werden. Da sich während der Studienarbeit weiterführende Fragen und Aspekte auftaten, kann das Konzept zwar als Grundlage einer Weiterentwicklung herangezogen werden, wäre jedoch für eine endgültige Umsetzung in dieser Form noch nicht geeignet.

Abstract

The bachelor thesis develops a concept for the implementation of an augmented reality app for furnace craft enterprises. Most of these businesses are aware of the pre-existing AR apps on the market but do not use them. This study examines the reasons for this circumstance and develops an initial concept for a suitably structured AR app for furnace craft enterprises.

The empirical work is based on the collection of data and subsequent development of the concept using the results of a questionnaire, expert interviews and prototype tests. The resulting concept is an AR app that can be used without any previous knowledge. With a simple filter structure that leaves as much space on the display as possible, realistic objects can be projected into the room.

Because new questions and aspects emerged during the research process, the concept can be used as a basis for further development but is not suitable for final implementation in its current form.

Forschungsfrage

Wie muss eine AR-App aufgebaut sein, damit Ofen-Handwerksbetriebe diese nutzen?

Kontext

Die Zielgruppe, Wettbewerbsanalyse und meine daraus Resultierenden Annahmen.

Zielgruppe

Begründet durch meine enge Zusammenarbeit mit den Firmen ‚Innovative Haustechnik Bucher‘ und ‚Kaminbau Steidle GmbH‘, wähle ich diese als meine Zielgruppe für Funktionen und Assets. In anschließenden Tests und Interviews werden die Teilbereiche der Forschungsfragen mit weiteren Testpersonen überprüft, damit das Konzept ausgeweitet werden kann. Das Ziel ist ein allgemeingültiges Konzept, das für alle Einzelhändler der Branchen Ofen, Kamin- und Luftheizungsbau, die ihren Verkaufs- und Beratungsprozess effizienter gestalten möchten, umgesetzt werden kann.

Wettbewerbsanalyse

Die Gegenüberstellung Übersicht in der Tabelle zeigt, dass IKEA Place mit elf von 15 möglichen Punkten am besten abschneidet. Gefolgt ist sie von Spartherm mit neun von 15 Punkten. Etwa mittig ist die LEDA-Ofen-App platziert. Buderusʼ MyLocation bildet mit lediglich drei Punkten den Schluss.

Hypothesen

Die Berater brauchen eine klare Benutzeroberfläche mit wenigen Optionen. Denn für sie ist die Bedienung der App angenehmer, je kleiner die Anzahl der Auswahlmöglichkeiten und der Funktionen ist. Dadurch kann sich der Berater mehr auf den Kunden und seine Wünsche konzentrieren anstatt auf die Bedienung der App. Zudem schränken zu viele Optionen den ohnehin begrenzten Platz auf dem Display ein.

Für Betriebe, Berater und Kunden ist eine möglichst realistische Darstellung der Objekte wichtig. Je realistischer die 3D-Objekte sind, desto mehr wird die App von Kaufberatern für Vorführungszwecke bei Kunden genutzt. Der Kunde kann sich durch eine realistische Darstellung das Endergebnis besser vorstellen und für den Kaufberater sind Beratung und Planung durch die Visualisierung des Angebotes leichter.

Für die Betriebe ist es wichtig, dass die App unabhängig vom Bodenuntergrund und von der Lichtsituation funktioniert. Je verlässlicher die Anwendung ist, desto eher wird sie nicht nur im Showroom, sondern auch beim Kunden zu Hause zum Einsatz kommen. Ein Versagen der App könnte bei diesem ein unprofessionelles Bild des Betriebes erzeugen.

Die Berater benötigen eine App, die sofort funktionstüchtig ist und alle Öfen enthält, wenn sie geöffnet wird. Wenn die App nicht direkt nach dem Öffnen nutzbar ist, wird sie weniger genutzt. Vorbereitungszeit oder lange Ladezeiten können unprofessionell wirken und nehmen mehr Zeit in Anspruch.

Methodisches Vorgehen

Die empirischen Daten dieser Studie wurden erhoben Mithilfe von:

Fragebogen

Aus dem Fragebogen sollen allgemeine Erkenntnisse gewonnen werden. Daher sind im ersten Teil statistische Fragen nach Alter, Geschlecht und Nutzungszeit eines Mobilgerätes am Tag enthalten.

Obwohl mit ‚ARFoundation‘ von ‚Unity 3D‘ sowohl für Android- als auch für IOS-Ge-räte mit nur einem Code programmiert werden kann, war es für mich wichtig, das am häufigsten verwendete Betriebssystem zu erfahren, um den Prototyp vorerst für dieses zu konzipieren.

Um den Testpersonen indirekt keine Rückständigkeit zu unterstellen wurde die Frage nach bereits verwendeten AR-Apps gestellt. Diese sollte in erster Linie Antworten liefern, ob die Tespersonen bereits AR-Apps genutzt hatten. Das Ergebnis sollte Rückschlüsse für die Verwendung von gängigen Gesten und Strukturen liefern, oder ob eine Steuerung per Icons geeigneter wäre.

Aus der darauffolgenden Prioritätenliste von möglichen Funktionen sollte zum einen eine Umsetzungsliste für den Prototyp abgeleitet werden und zum anderen sollten unnötige Funktionen im Vorfeld von der Liste gestrichen werden.

Die Kategorie ‚Entweder-oder‘ sollte Aufschluss darüber geben, welche realitätsnahen Effekte die Assets besitzen sollten.

 Die letzte Frage sollte genauere Anhaltspunkte für die Informationsarchitektur liefern, indem nach Filterkriterien gefragt wurde. 

Experten-Interviews

Zur genaueren Überprüfung der Hypothesen wurde eine Expertengruppe, bestehend aus Teilnehmern von sieben verschiedenen Ofen-Handwerksbetrieben, interviewt. Um ziel-gerichtete Informationen mit Bezug auf meine Forschungsfrage zu erhalten, stützte sich das Interview auf Anhaltspunkte, die in der Reihenfolge je nach Situation vertauscht wer-den konnten. Die Interviews wurden im persönlichen Gespräch geführt, da die Befragten so nicht nur Antworten geben konnten, sondern von sich aus zusätzliche, wichtige Infor-mationen preis gaben, nach den nicht speziell gefragt wurde.

Knickdummy-Tests

Das Ziel bezüglich der Klickdummys war es, herauszufinden, wie sinnvoll eine redu-zierte, schlichte Benutzeroberfläche mit wenigen Optionen ist bzw. ob auf eine Reduzierung verzichtet werden kann/muss. Auch die Kategorisierung sollte auf Sinnhaftigkeit überprüft werden.

Ein weiteres Ziel war die Ermittlung der benötigten Klicktiefe, um die Struktur der App optimal zu planen. Um an relevante Ergebnisse zu gelangen, wurden den Testpersonen die verschiedenen Klickdummys gegeben und Aufgaben sowie Fragen gestellt. Diese sollten ohne Hilfe gelöst oder beantwortet werden.

Ergebnisse & Einordnung

Zusammenfassung

 

Die Tests bestätigten die Hypothese einer schlichten Benutzeroberfläche bedingt. Die Testpersonen gaben an, möglichst viel Platz auf dem Display für den Raum und das projizierte Objekt zu benötigen, jedoch führte eine zu große Reduzierung der Funktionen und angezeigten Möglichkeiten zu einer erschwerten Benutzung. Als besonders wichtig stellten sich ein geeigneter Filter und die Unterteilung in Kategorien heraus.

Bestätigt wurde die Überlegung, dass eine realistische Darstellung der 3D-Objekte von den Einzelhändler bevorzugt wird. Dies betraf nicht nur Optik und Maßstab, sondern ging so weit, dass die Objekte im Idealfall sogar reale Eigenschaften wie beispielsweise Kollisionen oder Sound bekommen sollten.

Die Hypothese, die Betriebe würden eine App aufgrund von Funktionalität in Abhängigkeit von der Umgebungssituation, wie Bodenerkennung und Lichtverhältnissen, voll oder bedingt nutzen, bestätigte sich teilweise. Die Betriebe würden eine AR-App, welche Um-gebungsunabhängig funktioniert, häufig einsetzten. Allerdings wird eine nicht vollständig unabhängig funktionierende App nicht, anstatt wie vermutet als Unterstützung, im Showroom verwendet.

Zu demselben Ergebnis kam es bei der Hypothese, nach der eine App, mit der ein Mehraufwand verbunden ist, weniger genutzt würde. Die Tests ergaben, dass eine App aus-schließlich genutzt wird, wenn sie sofort nach dem Öffnen einsatzfähig ist. 

Einschätzung

Eine AR-App für Ofen-Handwerksbetriebe birgt viel Potential. Und trotzdem ich den Eindruck habe, dass die meisten Betriebe weniger stark auf neue Technik zugehen, waren das Feedback und das Interesse hoch. Scheinbar gibt es jedoch Unterschiede bei den Bedürfnissen der verschiedenen Einzelhändlerbetriebe und vor allem zwischen Einzelhändler- und Herstellerbetrieben.

Als Grundlage für einen geeigneten Aufbau einer AR-App für Ofen Handwerksbetriebe ist das erarbeitete Konzept geeignet. Allerdings ergaben sich während der Studienarbeit viele weiterführende Fragen und Aspekte, aufgrund derer das Konzept vor einer Umset-zung erst weiterentwickelt werden sollte.

Schwierigkeiten

 

Die größte Schwierigkeit eines einheitlichen Konzeptes zum Aufbau einer AR-App für Ofen-Handwerksbetriebe ist die Tatsache, dass es betriebsspezifische Unterschiede bezüglich den Anforderungen an die App gibt. Darunter fallen nicht nur das angebotene Sortiment und die damit verbundenen Filter, sondern beispielsweise auch die gewünschten Funktionen. Diese Unterschiedlichen Bedürfnisse lassen sich unter Umständen nicht auf ein Mittelmaß reduzieren, da die Ergebnisse der Experteninterviews gezeigt haben, dass eine App, die nicht den An-sprüchen der Betriebe entspricht, nicht genutzt wird. Eine Zwischenlösung ist daher nicht zu empfehlen. 

Ausblick & nächste Schritte

Wie geht es weiter…?

Plan

Meiner Einschätzung nach ist das erarbeitete Konzept dieser Studienarbeit eine gute Grundlage für einzelne Weiterentwicklungen. Das Grundgerüst kann in weiteren Schritten erweitert und an firmenspezifische Besonderheiten angepasst werden.

Aufgrund des positiven Feedbacks und des hohen Interesses von Seiten der Betriebe würde ich das Projekt gerne weiterentwickeln. Für eine professionelle Umsetzung wäre allerdings ein Team notwendig, das den jeweiligen Fachbereich betreut. Ein Team bestehend aus einem ‚Unity-3D‘-Entwickler, einem Sales-Manager und einem 3D- und 2D-Grafiker wären eine notwendige Mindestbesetzung.

 

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